Hof Göhrde – Michael und Johannes Dreyer

Unser Hof liegt in Schmessau am Rand des Wendlands in Ostniedersachsen, nur 7 km von der Elbe entfernt. Die Gegend ist waldreich und für norddeutsche Verhältnisse relativ bergig. Neben mir und meinen beiden Söhnen Johannes und Sebastian arbeiten noch drei Festangestellte, eine Melkerin und ein Auszubildender mit. Wir bewirtschaften 430 ha Acker und 80 ha Dauergrünland. Auch 28 ha Mischwald gehören zum Hof.

Unsere Geschichte

Der Hof ist seit 1876 in Familienbesitz und wird 2022 von Johannes in siebter Generation übernommen werden. Bereits 1999 entschieden wir uns dafür, auf den ökologischen Landbau gemäß den Bioland-Richtlinien umzusteigen. Ich mochte nicht mehr mit Pflanzenschutzmitteln arbeiten und wollte eine artgerechtere Tierhaltung. Nachdem es nicht mehr gelang, unsere Biomilch über die Milchkooperative Wendland zu vermarkten, traten wir 2006 der damaligen Liefergemeinschaft Hamfelder Hof bei. Mit der jetzigen Bauerngemeinschaft haben wir es selbst in der Hand, unser Glück zu kreieren.

Vor etwa zwanzig Jahren haben wir ein Feuchtbiotop angelegt, das sich zu einem Froschparadies und Rückzugsort für Enten entwickelt hat. Wir haben auch eine Obstbaumreihe mit alten Sorten gepflanzt. Nachdem wir an mehreren Blühstreifenprogrammen teilgenommen haben, planen wir jetzt, stattdessen eine Fläche komplett aus der Bewirtschaftung herauszunehmen und dort eine mehrjährige Bienenweide anzulegen.

Unsere Kühe

Wir halten 65 Milchkühe mit weiblicher Nachzucht sowie einen Deckbullen. Es sind hauptsächlich Schwarzbunte mit eingekreuztem Fleckvieh und Angus. Letztere Rasse hat von Natur aus keine Hörner und vererbt dieses Merkmal weiter. Da es durch die Hörner immer wieder zu Verletzungen und Unruhen im Stall führt, ist es unser Ziel, dass die gesamte Herde hornlos wird. Die Kühe leben in einem umgebauten Boxenlaufstall. Am Futtergang ist Spaltenboden, während die Liegeflächen sich in einem mit Stroh eingestreuten, dreireihigen Tieflaufbereich befinden. Ein 500 m2 großer Außenbereich hinter dem Stall steht den Kühen ganzjährig Tag und Nacht zur Verfügung. Sowie es die Witterung und der Grasaufwuchs zulassen, können die Kühe tagsüber auf den direkt am Stall gelegenen Weiden grasen – meist von Anfang April bis Anfang Oktober. Im Winter bekommen sie Silage (aus Landsberger Gemenge, Weidegras und Mais) und Heu. Wir erzeugen das gesamte Futter selbst – auch das Kraftfutter, das hauptsächlich aus Ackerbohnen, Lupinen und Getreide besteht. Für den Verkauf bauen wir außerdem Kartoffeln, Hafer, Dinkel, Triticale und Möhren an – sowie Sojabohnen, eine in Norddeutschland ungewöhnliche Ackerfrucht.

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