Hof Mühlenhamm in Jade, Sven Gramsch und Farina Lübben

Unser Hof liegt direkt an der Jade, nur 10 km vom Jadebusen entfernt in Niedersachsen. Insgesamt bewirtschaften wir 250 ha, die fast ganz aus Dauergrünland v.a. auf Hochmooren bestehen. Auf ca. 20 ha bauen wir Kleegras und Getreide fürs Futter an sowie Kartoffeln, die wir ab Hof vermarkten. Bei der Arbeit werden meine Verlobte Farina und ich von unserer Familie, Freunden, freiwilligen Helfern und unserer Westerwälder Kuhhündin Anni tatkräftig unterstützt.

Ca. 10 ha unserer Flächen, bestehend aus Moorstücken direkt am Wald gelegen, haben wir aus der Bewirtschaftung herausgenommen. Einen Teil davon überlassen wir der Natur, einen anderen bepflanzen wir mit Blühstreifen. Zusätzlich bewirtschaften wir einige Flächen sehr extensiv, um dort Insekten, Niederwild und Bodenbrütern mehr Lebensraum zu bieten.

Unsere Geschichte

Der Siedlungsbetrieb existiert seit 1920 und wurde 2017 von mir im Alter von 22 Jahren in der 4. Generation übernommen. Kurz danach haben uns zwei Nachbarn ebenfalls ihre Höfe übergeben. Schon 2010 verwirklichten meine Eltern den Traum, unseren Hof auf Ökolandbau umzustellen. Der neue Kuhstall wurde im selben Jahr gleich nach den Vorgaben des Biolandverbands gebaut, und so war die Umstellung leicht.

Wir legen Wert auf den Erhalt von aussterbenden Rassen. Deshalb besteht unsere Kuhherde überwiegend aus dem deutschen schwarzbunten Niederungsrind (DSN). Ein paar Lakenfelder und Angler bringen etwas Farbe in die Herde. Außerdem halten wir einige Bunte Bentheimer Schweine, etwa 65 Legehennen der Rasse Vorwerk im selbstgebauten Hühnermobil und seit neuestem auch drei Warzenenten.

Unsere Kühe

Wir halten 150 Milchkühe und 20 Ammenkühe mit Nachzucht, dazu 5 Deckbullen. Der 2010 gebaute Kuhstall ist ein offener Stall – nur die Liegeflächen sind überdacht. Bei viel Wind oder starkem Frost ist es uns möglich, die Seitenwände durch Rollos zu verschließen. Die Jungrinder leben in Altgebäuden und stehen komplett auf Stroh.

2016 begannen wir versuchsweise mit ammengebundener Kälberhaltung während des Sommerhalbjahrs auf der Weide, und seit Ende 2020 machen wir es ganzjährig. Die Ammen leben mit den Kälbern in einem separaten, komplett stroheingestreuten Teil des Kuhstalls. Die männlichen Kälber kommen nach vier Wochen für die Ochsenmast vor allem auf andere Biobetriebe, bei denen sie weiterhin von Ammen gesäugt werden.

Auch wenn wir unsere Tiere so lange wie möglich auf der Weide lassen (März bis Dezember), ist es uns in der Stallzeit sehr wichtig, dass unsere Tiere auch im Winter viel Platz, frische Luft und viel Licht haben. Das Winterfutter besteht aus Heu und Kleegrassilage, dazu etwas Kraftfutter aus Getreide.

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